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Biographische und autobiographische Schriften 1792 - 1797

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Johann Wolfgang von Goethe (* 28. August 1749 in Frankfurt am Main als Johann Wolfgang Goethe; † 22. MĂ€rz 1832 in Weimar, geadelt 1782) gilt als einer der bedeutendsten ReprĂ€sentanten deutschsprachiger Dichtung.

Goethe stammte aus einer angesehenen bĂŒrgerlichen Familie; sein Großvater mĂŒtterlicherseits war als Stadtschultheiß höchster Justizbeamter der Stadt Frankfurt, sein Vater Doktor der Rechte und kaiserlicher Rat. Er und seine Schwester Cornelia erfuhren eine aufwendige Ausbildung durch Hauslehrer. Dem Wunsch seines Vaters folgend studierte Goethe in Straßburg und Leipzig Rechtswissenschaft und war danach als Advokat in Wetzlar und Frankfurt tĂ€tig. Gleichzeitig folgte er seiner Neigung zur Dichtkunst, mit dem Drama "Götz von Berlichingen" erzielte er einen frĂŒhen Erfolg und Anerkennung in der literarischen Welt.

Als SechsundzwanzigjĂ€hriger wurde er an den Hof von Weimar eingeladen, wo er sich schließlich fĂŒr den Rest seines Lebens niederließ. Er bekleidete dort als Freund und Minister des Herzogs Carl August politische und administrative Ämter und leitete ein Vierteljahrhundert das Hoftheater. Die amtliche TĂ€tigkeit mit der VernachlĂ€ssigung seiner schöpferischen FĂ€higkeiten löste nach dem ersten Weimarer Jahrzehnt eine persönliche Krise aus, der sich Goethe durch die Flucht nach Italien entzog. Die zweijĂ€hrige Italienreise empfand er wie eine "Wiedergeburt". Ihr verdankte er die Vollendung wichtiger Werke ("Tasso", "Iphigenie", "Egmont").

Nach seiner RĂŒckkehr wurden seine Amtspflichten weitgehend auf reprĂ€sentative Aufgaben beschrĂ€nkt. Der in Italien erlebte Reichtum an kulturellem Erbe stimulierte seine dichterische Produktion und die erotischen Erlebnisse mit einer jungen Römerin ließen ihn unmittelbar nach seiner RĂŒckkehr eine dauerhafte, "unstandesgemĂ€ĂŸe" Liebesbeziehung zu Christiane Vulpius aufnehmen, die er erst achtzehn Jahre spĂ€ter mit einer Eheschließung amtlich legalisierte.