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Bruder Klaus und die Reformierten : Der Landesheilige zwischen den Konfessionen

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Niklaus von FlĂŒe (1417-1487) spielt in der schweizerischen Nationalgeschichte sowohl als religiöse wie als politische Integrationsfigur eine bedeutende Rolle. Von der Reformation bis ins 20. Jahrhundert war die Wahrnehmung des Einsiedlers vom Ranft stark von der konfessionellen Zweiteilung der Eidgenossenschaft geprĂ€gt. WĂ€hrend Bruder Klaus auf katholischer Seite vor allem als eucharistischer Heiliger und Prophet der Glaubensspaltung galt, betonten die Reformierten primĂ€r seine zivilreligiöse Rolle als Mahner zu politischer Einigkeit.

Fritz Gloor verfolgt die unterschiedlichen Interpretationen der Gestalt von Bruder Klaus und ihre HintergrĂŒnde vom 15. bis ins 20. Jahrhundert und beleuchtet damit ein StĂŒck Konfessionsgeschichte. Ein besonderes Augenmerk gilt der reformierten Perspektive auf Niklaus von FlĂŒe, die aufgrund zahlreicher kaum bekannter Quellentexte erstmals zusammenhĂ€ngend dargestellt wird. Im Jahr 2017, in dem sowohl des 600. Geburtstags des Ranftheiligen wie auch 500 Jahren Reformation gedacht wird, ist das Buch ein Beitrag zu einer ökumenischen Erinnerungskultur.