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Das Liebesnest

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Das Liebesnest beschreibt die Dynamik eines frisch vermÀhlten Paares. Nicht alles ist so schön wie es scheint.

Auszug:

Das »Grand Hotel Luxor« liegt in einem Wald von Dattelpalmen wie ein Tempel in einem Hain. Mit weißen Mauern leuchtet es weit hinaus ĂŒber die Fruchtgefilde, die hier das Land vom Nil bis zur Arabischen WĂŒste bedecken: Saatland, Zuckerrohrfelder; und immer wieder WĂ€lder von schlanken, hochragenden Dattelpalmen um armselige braune Fellachendörfer.

Etwas abseits von der vornehmen Fremdenherberge, aber noch in ihrem weiten Gartenpark, befindet sich ein einstöckiges HĂ€uschen mit einer Terrasse. Palmenkronen ĂŒberschatten es; PalmenstĂ€mme entsteigen dem Stein der Terrasse, welche VorhĂ€nge aus grauer Leinwand, mit großen farbigen Figuren und Ornamenten benĂ€ht, vor Wind und Sonne schĂŒtzen: vor dem Winde der WĂŒste, vor der Sonne Ägyptens.

Das Innere des kleinen Hauses ist hell und heiter, behaglich und heimlich: Salon, Schlafzimmer, Bad und RĂ€ume fĂŒr Dienerschaft. Treten seine Bewohner auf die Terrasse, so blicken sie durch einen BlĂŒtenschleier von Rosen, Euphorbien und Hibiskus auf ĂŒppige Fruchtbarkeit und nackte gelbe Felsenberge. Die Rosen - es sind stolze La France - blĂŒhen in einer FĂŒlle, als sei Luxor ihre Heimat; die Euphorbien haben scharlachrote Blattblumen und scheinen aus einem MĂ€rchengefilde auf die Erde verpflanzt; der Hibiskus bildet hohe Hecken, in deren dunklem Laub die schön geformten Kelche wie wundersame Flammen glĂŒhen. Ein Eden ist's, unter dessen Himmel ewigen Glanzes von göttlicher Gerechtigkeit wegen nur glĂŒckliche Menschen leben sollten ...