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Das Mecklenburgisch-Vorpommersche Schimpfwörterbuch

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Für Freunde der Niederdeutschen Sprache ist dieses Büchlein eine zeitlose Rarität. Deftige und weniger deftige Worte werden heiter ins Hochdeutsche umgesetzt, so dass auch ein Hinterbayer alles versteht.

LESEPROBE:

Telerbücks, eine Petze. Getreu dem Motto: Gepetzt wird hier nicht, aber gesagt werden muss es!

Tittengör, ab einem bestimmten Alter gehen Kinder ihre eigenen Wege — dieser Nesthocker jedoch noch nicht: Is von Murrer ehr Titt noch nich wech wääst.

Tittenolsch, Frau mit großer Oberweite, die naturgemäß einen entsprechenden Tittenbüdel anlegen muss, um ihrer Tittelatur den gewissen Halt und Schick zu geben.

Toegeljochen und Toegelliesch, er und sie sind gleichermaßen aufreizend langsam in ihrem Tun.

Toet, dummes, schwatzhaftes Mädchen. Eine gestandene Frau mit den gleichen Eigenschaften heißt ebenso.

Tömiggänger, Faulpelz und Müßiggänger.

Torfkopp, hat etwas sehr Dummes angestellt.

Töt, analog zur Bezeichnung für die rossige Stute eine auffallend liebeslustige Frau.

Trachunkel, Madame Liederlich, auf deren Küchentisch Haare, Kamm, Topflappen, Haarklammern, Brotreste, Lippenstift und Butterschale einträchtig nebeneinander zu finden sind.

Trallbüdel, wunderlicher Mensch.

Trampeljochen, wie Trampelliesch jeweils unruhige Jungen oder Mädchen. Neutrum ist Trampeltier.

Tranpott, auffallend langweiliges und schwerfälliges Wesen. Von dem Zeitpunkt an, da er einen Knuff von seinem Hintermann im Rücken verspürt, bis zum ärgerlichen Umdrehen benötigt so einer etwa fünfzehn Minuten.