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Das scheinheilige Krankenhaus : geliebt-beweint-gehofft

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Bevor ich in ein Krankenhaus wegen einer Gallenkolik eingeliefert wurde, habe ich mich sportlich erfolgreich in der Sektion Gewichtheben engagiert. Durch hartes Training gelang es mir eine 120kg schwere Gewichtheberhantel zu stemmen. In der Leichtgewichtsklasse war dies eine gute Leistung.

Selbst im Alter von 61 Jahren schaffte ich es noch eine Hantel mit 90kg Gewicht zur Hochstrecke zu bringen.

Eines Tages quĂ€lte mich wĂ€hrend der Arbeit eine Gallenkolik und ich wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Der Arzt der Klinik ordnete eine Gallenspiegelung an, um das Übel zu beseitigen.

"harmlos" sei ein solcher Eingriff, erklĂ€rte er mir. Ich hatte Vertrauen zum Arzt, was auch der Hauptgrund war, mich dieser scheinbar harmlosen Gallenspiegelung zu unterziehen. Nach dem ich aus der Narkose aufwachte, kniete der operierende Arzt vor meinem Bett und erklĂ€rte mir, "ich mĂŒsse sofort notoperiert werden!" Man fĂŒhrte diesen Eingriff durch, legte mich fĂŒr mehrere Wochen in ein kĂŒnstliches Koma. Einige Wochen lag ich auf der Intensivstation, dort befiel und beherrschte mich unerwartet ein böser Klinikvirus. Dieser war so hartnĂ€ckig, dass man sich Ă€rztlicherseits gezwungen sah, mir die gesamte Bauchdecke zu entfernen, um mich vor dem Tod zu retten. Jedenfalls gab man mir zu diesem Zeitpunkt eine Überlebenschance von nur noch 10%.

Nach dem Krankenhausaufenthalt galt ich als schwerbeschÀdigt. Durch dieser schrecklichen Prozedur konnte ich mich nicht mehr sportlich betÀtigen. Man hatte mir meine sehr muskulöse Bauchdecke vollstÀndig entfernt und mir obendrein den rechten Hoden amputiert.

An sportlicher BetÀtigung war nun nicht mehr zu denken! Ich musste mein Leben völlig neu einrichten.

Schwerere GegenstĂ€nde zu heben, oder in unserem Garten die ĂŒbliche Gartenarbeit zu realisieren, ist nicht mehr möglich, was mich sehr unglĂŒcklich gemacht hat.

Meine Frau und Familie hatte ebenfalls sehr gelitten. Ihnen danke ich herzlichst, dass ich am Leben geblieben bin.