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Das Trottelbuch

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In einem CafÊhaus sitzen ein paar junge Männer, trinken und lesen sich ihre Texte vor. Heftig, abgehackt und assoziativ hält die Kßnstlerbohème mit ihren Saufgelagen und ihrer Wut auf alles Gutbßrgerliche Einzug in die Literatur.

Der Zerfall der bßrgerlichen Identitäten, der Gschlechterrollen, die Befreiung der Sexualität - der Einbruch der Moderne in die psychologische Verfasstheit findet sich in der Figur des "Trottel" wieder, der willensschwach, dämonisch und barbarisch auftritt und zutiefst einsam bleibt.

Franz Jung hatte in Leipzig, Jena und Breslau Volkswirtschaft, Jura, Kunst und Theologie studiert und war 1911 nach Mßnchen gezogen. Hier war er in engem Kontakt mit Erich Mßhsam und der Mßnchener Bohème. 1913 zog er nach Berlin und gehÜrte dort zum Kreis der Kßnstler, aus denen die Dada-Bewegung entstand. Jung fßhrte ein abenteuerliches Leben als Roman- und Theaterautor, Herumtreiber und revolutionärer Aktivist.

Mit dem Trottelbuch meldete sich Franz Jung erstmals zu Wort.

"Ein Charakter, wie man ihn heutzutage nur noch auf Leinwänden trifft", beschreibt ihn Gßnter Kunert.