Hugo Ball war ein Intellektueller, der sich an den geistigen Auseinandersetzungen im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts auf vielfältige Weise beteiligt hat: von der wortspielerischen Lautpoesie des Dadaismus, Ăźber geschichtsphilosophischpolitische Essays und weitsichtige Kommentare zur zeitgenĂśssischen Kunst bis hin zu radikalen Stellungnahmen zur religiĂśsen Krise der Moderne. In seinem Denken verbinden sich Fragen der Ăsthetik, der Sprachphilosophie, der Religionsphilosophie und der politischen Philosophie. Die Positionen wandeln sich, aber es lassen sich doch klare Linien erkennen, die vom Nietzscheleser und dem BegrĂźnder des Dadaismus Ăźber den politischen Journalisten und Geisteshistoriker zum Leser der "Acta Sanctorum", der Legendensammlungen Ăźber Heilige und Märtyrer, fĂźhren.
Wiebke Marie Stock legt die spezielle Kombination aus Ăsthetik, Sprachphilosophie und politischer Philosophie im Denken Balls frei. Sie verfolgt seinen turbulenten geistigen Entwicklungsweg und zeigt, dass viele seiner Positionen Ăźberraschend aktuell und bedenkenswert erscheinen.