In diesem HĂśrbuch finden Sie neben der eingesprochenen Erzählung "Der arme Spielmann" von Franz Grillparzer zusätzlich einen Essay zu Autor und Text mit reichlichen und sauber recherchierten Hintergrundinformationen. Der Essay liegt als Audio und als PDF bei. Lesen Sie hier den Beginn des Essays: Franz Grillparzer und das Gottesspiel "Es gibt keinen zweiten groĂen Dichter, der sich so liebevoll und ernstlich mit der Musik befasst, so tiefe Blicke in ihr Wesen getan hätte, wie Grillparzer." Diese Aussage stammt von Eduard Hanslick, Zeitgenosse Franz Grillparzers und einer der einflussreichsten Musikkritiker der damaligen Zeit. Wenngleich man derartige Lobesbekundungen immer auch mit Vorsicht aufzunehmen hat, so stimmt es doch, dass dem Dramatiker und Dichter Grillparzer die Musik Zeit seines Lebens sehr wichtig war und er sich immer wieder auch zum Verhältnis der Dichtkunst zur Musik geäuĂert hat (Brockt, S.262). So meint er beispielsweise, dass die Musik nicht "zur bloĂen Sklavin der Poesie" gemacht werden dĂźrfe. Der Tonsetzer mĂźsse der Situation treu bleiben, den Worten nicht.; Die Musik solle vor allem streben, das zu erreichen, was ihr erreichbar ist; und nicht, um mit den Begriffen der RedekĂźnste einen Wettstreit in der genauen Bezeichnung zu beginnen, das aufgeben, worin sie allen RedekĂźnsten Ăźberlegen ist; also nicht danach streben, aus TĂśnen Worte zu machen (Brockt, S.263) Vieles von Grillparzers musikästhetischen Anschauungen ist in die Erzählung des Armen Spielmanns eingeflossen, doch bevor davon näher die Rede sein wird, schauen wir zunächst auf den Lebensweg des Dramatikers und Dichters Grillparzers ...