"Der Diamant – so groß wie das Ritz" von F. Scott Fitzgerald ist eine surrealistische Geschichte, die Reichtum, Dekadenz und moralischen Verfall auf ironische Weise thematisiert. Im Zentrum steht der junge John T. Unger, der aus einer wohlhabenden Familie stammt und auf einem Elite-Internat in Neuengland zur Schule geht. Dort freundet er sich mit dem geheimnisvollen Percy Washington an, der ihn über die Sommerferien auf das Anwesen seiner Familie in Montana einlädt.
Was John in der abgelegenen Berglandschaft erwartet, entzieht sich allem, was er bislang gekannt hat. Das Anwesen der Familie Washington ist nicht nur von überbordendem Luxus geprägt, sondern scheint auch streng von der Außenwelt abgeschottet zu sein. Die Bewohner führen ein Leben in außergewöhnlichem Reichtum und kultivierter Distanz zur Realität, das von merkwürdigen Regeln und einer eigentümlichen Atmosphäre bestimmt ist.
Fitzgerald erschafft mit dieser Geschichte ein modernes Märchen, das sich durch sprachliche Eleganz, subtile Gesellschaftskritik und eine spannungsvolle, zunehmend unheimliche Stimmung auszeichnet. Die Charaktere wirken fast wie aus einer anderen Welt – stilisiert, exzentrisch und voller Geheimnisse. "Der Diamant – so groß wie das Ritz" ist eine eindrucksvolle Parabel über den amerikanischen Traum und die dunklen Seiten grenzenlosen Wohlstands.
