Wenn die Hirnforscher mit ihren Thesen Recht hĂ€tten, wie mĂŒsste dann unfreies Denken und Entscheiden aussehen, in welchen lebensweltlichen PhĂ€nomenen könnte die Unfreiheit sichtbar werden? Sollte es dann nicht so sein, dass alle Gedanken uns ungerufen und ohne vorige ErwĂ€gung bewusst werden mĂŒssten, dass wir sie als EinfĂ€lle erleiden sollten?
EinfĂ€lle sind aber genau das, was wir im Leben an uns beobachten; es gibt sie, wir haben sie und wir haben deshalb auch diesen Begriff in unseren Sprachen. Es ergeben sich ĂŒberraschende Konsequenzen, wenn man diese und noch mehr Tatsachen genauer analysiert. Wir erleben einzig einen unwillkĂŒrlich und unbewusst generierten Strom unserer Gedanken, dessen Urheber nur das Gehirn sein kann. Es wird hier dafĂŒr argumentiert, dass die Geist-Gehirn-Problematik aus einer unangemessenen Trennung beider EntitĂ€ten entsteht, die nicht einmal eine lebensweltliche Rechtfertigung hat, und somit auch keine philosophische haben kann. Entgegen aller Vorhersagen kann man dann zeigen, dass wir zentrale Eigenschaften wie Persönlichkeit, Urheberschaft und Verantwortung auch dann behalten, wenn man davon ausgeht, dass Denken und Entscheiden das Resultat unbewusster GehirnaktivitĂ€t sind.
Die Bestimmung durch das Gehirn, welches der eigene Verwalter der eigenen Lebenserfahrung und GrĂŒnde eines Menschen ist, ist gerade keine Fremdbestimmung. Das Gehirn ist nichts Fremdes, es ist die von uns nicht abtrennbare Manifestation unserer Persönlichkeit.
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