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Der erste Russe

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Es ist die Zeit nach dem verheerenden BĂŒrgerkrieg, mit Mangelwirtschaft, Korruption und Gemauschel. Die junge Generation hat genug von den alten Seilschaften. So auch der Protagonist, ein junger Schriftsteller, der soeben eine satirische ErzĂ€hlung ĂŒber die legendĂ€re Königin Tamar aus dem 13. Jahrhundert veröffentlicht hat. Im Zentrum seines Textes steht Tamars unglĂŒckliche Heirat mit dem Russen Juri Bogoljubski. Nachdem dieser in der Hochzeitsnacht seine eheliche Pflicht nicht erfĂŒllt, lĂ€sst sich Königin Tamar mit dem Segen der Kirche von ihm scheiden. Der "erste Russe" in Georgiens Geschichte wird aus dem Land geworfen. Die Botschaft der ErzĂ€hlung wird grĂŒndlich missverstanden. Der Patriarch, das Oberhaupt der georgisch-orthodoxen Kirche, verlangt einen öffentlichen Widerruf von ihm und als sogar seine Familie und Freunde bedroht werden, steht der Autor vor einer schwierigen Entscheidung.

Offenherzig und humorvoll verarbeitet Lasha Bugadze in "Der erste Russe" ein eigenes traumatisches Erlebnis als Schriftsteller und wirft einen Blick hinter die Kulissen der Politik und deren tief greifende Verbandelung mit der Kirche. Die Zeitgeschichte, die er dabei prĂ€sentiert, reicht vom letzten AufbĂ€umen der Sowjetmacht ĂŒber den UnabhĂ€ngigkeitskampf, die Saakaschwili-Ära bis hin zum Augustkrieg 2008. "Der erste Russe" ist ein intelligentes und unterhaltsames LehrstĂŒck zu religiösem Fundamentalismus, reaktionĂ€rem Nationalismus, Medienmacht und Meinungsfreiheit.