Diese Serie von der Erfolgsschriftstellerin Viola Maybach knüpft an die bereits erschienenen Dr. Laurin-Romane von Patricia Vandenberg an.
Die Familiengeschichte des Klinikchefs Dr. Leon Laurin tritt in eine neue Phase, die in die heutige moderne Lebenswelt passt.
Da die vier Kinder der Familie Laurin langsam heranwachsen, möchte Dr. Laurins Frau, Dr. Antonia Laurin, endlich wieder als Kinderärztin arbeiten. Somit wird Antonia in der Privatklinik ihres Mannes eine Praxis als Kinderärztin aufmachen.
Damit ist der Boden bereitet für eine große, faszinierende Arztserie, die das Spektrum um den charismatischen Dr. Laurin entscheidend erweitert.
Nele Ellermann sah die beiden stämmigen Männer in Uniform, die vor ihrer Haustür, dem sogenannten ›Schlossportal‹, standen, fragend an. »Ja, bitte?« »Äh …« Der ältere der beiden, der einen ziemlich dicken Bauch und einen knallroten Kopf hatte, kratzte sich hinter dem Ohr. »Frau Ellermann?« »Ja«, antwortete Nele ungeduldig. Sie ahnte, worum es ging, aber sie dachte nicht daran, den beiden Typen auf die Sprünge zu helfen. Die letzten waren ihr ganz sympathisch gewesen, aber diese hier gefielen ihr nicht. Der Dicke ebenso wenig wie sein dünnerer und jüngerer Kollege, der sie so ungeniert anglotzte, als hätte er in seinem Leben noch keine Frau mit kurzen hellblonden Haaren gesehen, die so früh am Morgen – es war noch keine sieben – gerade erst aufgestanden war. Wahrscheinlich standen ihre Haare in alle Richtungen ab, und ›ordentlich‹ angezogen war sie natürlich auch nicht: Sie hatte sich in aller Eile lediglich ihren einstmals schönen, mittlerweile aber leider ziemlich zerschlissenen Seidenkimono über ihr flauschiges, warmes Nachthemd gezogen und war schnell in ihre Fellpantoffeln geschlüpft. Sie sorgte im Winter immer dafür, warm genug angezogen zu sein, denn Heizen im ›kleinen Schloss‹ – der Vorbesitzer hatte es ›petit château‹ genannt – war teuer, und sie musste ihr Geld zusammenhalten und möglichst sparen, wo sie es irgendwie konnte. Was sie auch tat. Der Ältere kratzte sich wieder hinter den Ohren. »Es geht um Ihren Nachbarn«, sagte er wichtig, während sein jüngerer Kollege eifrig nickte. Offenbar konnte er nicht sprechen, aber das mit dem Nicken bekam er sehr schön hin. »Und wer sind Sie?«, fragte Nele schroff. Meine Güte, das war doch nicht zu fassen!