Geschichte des deutschen Generalstabs
In seinem Buch "Der kriegerische Genius" gelingt dem renommierten amerikanischen Militärhistoriker Trevor N. Dupuy die kompakte Darstellung der Geschichte eines der erfolgreichsten und meistkopierten Phänomene der Militärgeschichte: des preuĂisch-deutschen Generalstabs.
Aufgrund der Siege Napoleons Ăźber seine Gegner in Europa war PreuĂen aus seiner Niederlage heraus gezwungen, ein politisches und militärisches Reformwerk zu beginnen. Diese Reformen stellten sich schon bald als Grundlage fĂźr den beeindruckenden Wiederaufstieg PreuĂens im 19. Jahrhundert heraus. Das betraf nicht nur seine Stellung in Wissenschaft und Wirtschaft, sondern gerade auch seine militärische Organisation. Sein Generalstab wurde zum bewunderten und gefĂźrchteten Vorbild â sogar Ăźber Europa hinaus. Trevor N. Dupuy untersucht nicht nur die Geschichte des preuĂisch-deutschen Generalstabs bis zu seiner AuflĂśsung am Ende des Zweiten Weltkriegs, sondern auch die GrĂźnde fĂźr seine langandauernde militärische Ăberlegenheit.
Das US-Verteidigungsministerium lieĂ eine Studie Ăźber das vorliegende Werk von Dupuy anfertigen, die der bekannte israelische Militärhistoriker Martin van Creveld erstellte. Auch van Creveld kam zu einem ähnlichen Schluss wie Dupuy â die deutschen Heere waren auch dem Heer der USA Ăźberlegen â und verĂśffentlichte seine Erkenntnisse in seinem Standardwerk "Kampfkraft", das bereits im ARES Verlag erschienen ist.
Dupuys grundlegendes Werk, das nun erstmals in deutscher Sprache vorliegt, ist in den USA mittlerweile ein Standardwerk der Militärgeschichte, das bis heute bereits in mehreren Auflagen erschienen ist. Dupuy entwirft darin ein groĂes Panorama preuĂisch-deutscher Militärgeschichte. Er zeigt, wie PreuĂen und später Deutschland aus einer totalen Niederlage gegen Napoleon im Geist der preuĂischen Reformer Clausewitz, Gneisenau und Scharnhorst das Heer aufbauten und der Generalstab zu einer der schlagkräftigsten militärischen Organisationen der Welt wurde. Und er zeigt die Strukturen, die dazu fĂźhrten, dass das Werk dieser Reformer Ăźber eineinhalb Jahrhunderte anhielt und sich lĂźckenlos bis zur deutschen Wehrmacht fortsetzte. Der dem Buch den Titel gebende Begriff "Der kriegerische Genius" stammt von dem preuĂischen Militärtheoretiker Carl von Clausewitz und drĂźckt nichts anderes aus als der gegenwärtige Begriff "militärische FĂźhrungskraft".