Das bekannteste Bild des Kessels von Gundestrup ist sicherlich der Gott Cernunnos, der auf seinem Kopf ein Hirschgeweih trägt, wie ein Yogi dasitzt und in seiner Hand eine Schlange hält.
Aber warum sitzt ein Hirschgott zwischen den verschiedensten Tieren und meditiert? Wenn man sich die übrigen zwölf Bilder auf dem Kessel in Ruhe betrachtet, beginnt allmählich eine Geschichte deutlich zu werden – ein Ritual, bei dem ein Mann ins Jenseits und wieder zurück reist.
Man kann um diese Bilder immer weitere Kreise zu ziehen: Gab es bei den Kelten eine solche Zeremonie? Kannten alle Indogermanen eine solche Symbolik? Hatten alle Völker, die wie die Indogermanen von den mesopotamischen Ackerbauern zu Beginn der Jungsteinzeit abstammen (z.B. die Ägypter und Sumerer), eine solche Mythe wie die, die der Kessel von Gundestrup erzählt?
Nach dieser Weitung der Kreise um die Bilder des Kessels kann man dann Schritt für Schritt wieder ins Hier und Jetzt zurückkehren, wobei sich neue Fragen ergeben: Sind solche Jenseitsreisen wie die, die die Bilder des Kessels erzählen, wirklich real? Wenn man sie ein wenig anders bezeichnet, kann man sie auch heute wiederfinden: das Nahtod-Erlebnis, bei dem man mit der eigenen Seele den Körper verläßt und über ihm schwebt und ihn dabei unter sich liegen sieht. Dies Erlebnis zeigt sehr eindrücklich, daß man mehr ist als nur der materielle Körper ...
Und schließlich kommt man bei der Rückkehr zum Hier und Jetzt auch zu der Frage: Was kann der Kessel von Gundestrup für mein eigenes Leben bedeuten?
Ich würde mich freuen, wenn das Buch einige Leser zu einem Ausflug in die Mythen der frühen Kelten und in die eigene innere Bilderwelt einlädt und sie ein wenig bereichert und ihnen neue Möglichkeiten zeigt.