Die Morgendämmerung war kaum über Bear River City heraufgezogen, als das donnernde Grollen des Zuges durchs Tal hallte. Ein gewöhnlicher Tag hätte sich angesagt; doch dieses hier war keiner. In meinem Amtssitz, einem kleinen Zimmer hinter dem Sheriff-Büro, holte mich ein böses Gefühl aus den letzten Sekunden Schlaf. Ich warf den Kaffeerest aus meiner Blechkanne in den Schmutzeimer und griff nach meinem Hut und Colt. Dann stieß ich die Tür auf, nur um mit einem Chaos konfrontiert zu werden, das meine schlimmsten Befürchtungen bestätigte.
Der Zug aus Cheyenne war von Banditen überfallen worden.
Zunächst sah ich nur die Wolke aus Staub und Rauch, die sich über dem Bahngleis erhob, als ob der Himmel selbst zurückweichen würde. Schließlich wurden die Schreie hörbar: durchdringend und unmenschlich, als die Passagiere den Horror zu verarbeiten versuchten. Meine Magengegend verkrampfte sich, als ich erkannte, was passiert war. Die Banditen hatten ein Blutbad angerichtet, und zwar eines, das selbst die abgebrühtesten Männer von Bear River City nicht vergessen würden.