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Der Schatten der Susette

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»Kennen Sie van Holten,« fragte Margis, »den Rechtsanwalt? Ich glaube, van Holten hat mir von Ihnen gesprochen.« »So!« antwortete Glasberg kurz und wendete sich ab. Frau Fenn wollte sich ins GesprĂ€ch mischen, aber dem Maler fuhr es bereits heraus: »NatĂŒrlich! Jetzt weiß ich's: van Holten hat Ihr Bild auf seinem Schreibtisch stehen!« Er bemerkte nicht, daß Glasbergs Miene eisig wurde und die Damen sich verstörte Blicke zuwarfen. Die Musik setzte mit einem Charleston ein. Renate sprang wie erlöst auf und winkte dem Maler zu: »Tanzen Sie Charleston?« »Das nicht,« bekannte er. »Aber wir können steppen.« WĂ€hrend des Tanzes sprach sie wieder kein Wort. Als ob sie eine Pflicht erfĂŒllte, schwebte sie in seinen Armen, ein wohlfunktionierender Mechanismus, dem leisesten Druck gehorchend, aber ohne Seele, steinhart das Gesicht, die Augen niedergeschlagen. Auf einmal sagte sie, ohne daß ihre Miene sich geĂ€ndert hĂ€tte: »Sprechen Sie nie wieder jenen Namen aus!« »Welchen Namen?« fragte er erstaunt. »Van Holten!« ...