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Der vierte Schlüssel

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„Der obere Teil der Küchentür war verglast, kleine Felder mit getönten, auf einer Seite geriffelten Scheiben, durch Holzstege voneinander getrennt. Mit dem linken Ellbogen schlug Wilhelm Juppe eines der Glasfenster heraus, griff durch das Loch und drehte den von innen steckenden Schlüssel herum. Dann öffnete er die Küchentür. Frau Bauer lag vor dem Herd, aus dem hörbar das Gas ausströmte. Huppe lief zum hinteren Teil der Küche, riss die beiden schmalen Flügel auf und atmete heftig die frische Luft ein…”

Ulrich Völkel schrieb Gegenwartsbücher und historische Romane, er ist vielen Lesern kein Unbekannter mehr. Nun versucht er sich, dem Bei8spiel anderer Autoren folgend, auch auf dem Gebiet der Kriminalliteratur. Dem „Vierten Schlüssel“ merkt man die Erfahrung des Verfassers, auch ein bisschen seine Routine im Umgang mit dem geschriebenen Wort an. Da ist gleich von der ersten Seite Spannung, die Personen sind Menschen von Fleisch und Blut, und ihre Handlungen und Motive erscheinen logisch und verständlich. Und noch etwas bringt Völkel in den Kriminalroman ein: Er erzählt zwei scheinbar unabhängige Fälle, die sich auf eigenartige Weise berühren. Eine bisher kaum gekannte Konstruktion mit zweifellos neuartigen Spannungselementen, die selbst den geübten Krimileser nicht ohne Überraschung aus der Lektüre entlassen.

Das Buch erschien erstmals 1988 beim Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik.