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Die Frau in der Kamera

E-book


Dreizehn bizarre Geschichten, aufgeteilt in drei Abschnitte, enthĂ€lt der Band Die Frau in der Kamera. Die Storys des ersten Teils, »Verfluchter Alltag«, erzĂ€hlen realistische Begebenheiten. Da treffen sich zum Beispiel zwei alte Freunde wieder. Der eine hat sich beruflich etabliert, der andere hĂ€ngt seinen JugendtrĂ€umen nach. In Erinnerungen schwelgend fachsimpeln die beiden ĂŒber ihre unterschiedlichen MusikgeschmĂ€cker und begeben sich damit auf ein gefĂ€hrliches Terrain.

Im zweiten Abschnitt »Hirngespinste« konfrontiert der Autor seine Protagonisten mit fantastischen Plots. In der Titelgeschichte macht sich Jonas Pfeifer mit einer alten Spiegelreflexkamera auf den Weg. Als er eine Frau fotografiert, passiert es: Die Person verschwindet wie im ZaubermÀrchen von der BildflÀche, und eine ungewöhnliche Liaison nimmt ihren Lauf.

»Aus der schönen neuen Welt« lautet das Motto des dritten Teils. Helge Wolf, dessen Frau verstorben ist, erhĂ€lt einen HausÂŹhaltsroboter, der ihm unter die Arme greifen soll. Schon bald zeigt sich, dass der Androide seinem Besitzer nicht nur haushĂ€lterisch, sondern auch in ethisch-moralischen Fragen haushoch ĂŒberlegen ist.

ÂŹUnabhĂ€ngig von Genres und Sujets rollt der Autor groteske Situationen auf. Unterhaltsam und augenzwinkernd, hĂ€ufig auch mit einer Prise Melancholie, schreibt er in einem Stil, den man als skurrilen magischen Realismus bezeichnen könnte. Visuell in Szene gesetzt werden die Texte durch Aquarelle der Malerin Claudia Seibert. Sie vermeidet bewusst, die Geschichten realistisch zu illustrieren. GegenstĂ€ndliche Elemente aus den Texten kombiniert sie mit abstrakten Formen und leuchtenden, in mehreren Schichten gestalteten FarbflĂ€chen. Die Bilder öffnen damit den Blick fĂŒr Lesarten jenseits des OberflĂ€chlichen.