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Die Frau ohne Schatten

audiobook & e-book


Die Frau ohne Schatten

Eine ErzÀhlung von Hugo von Hofmannsthal,

gelesen von Peter Bieringer.

Die phantastisch-mĂ€rchenhafte ErzĂ€hlung zieht seit Generationen immer wieder neue Leser in ihren magischen Bann. Hugo von Hofmannsthals erste EinfĂ€lle zu seiner ErzĂ€hlung "Die Frau ohne Schatten" datieren aus dem Jahr 1911, basierend auf den "Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten" von Johann Wolfgang von Goethe (1795). Die Vorlage Goethes behandelte Hofmannsthal frei, er erfand zwei Paare, einen Kaiser und eine Kaiserin aus einem Traumreich bzw. einer Jenseits-Welt, und ein FĂ€rber-Ehepaar aus der irdischen Welt. Das Motiv des verlorenen Schattens wurde aus der MĂ€rchenerzĂ€hlung "Peter Schlemihls wundersame Geschichte" von Adelbert von Chamisso ĂŒbernommen.

In einem Zwischenzustand schwebt die Tochter des Geisterkönigs, seitdem der Menschenkaiser sie erobert hat: Sie ist weder Geisterwesen noch Mensch. Sie ist eine Frau ohne Schatten – und das heißt, sie ist unfruchtbar. Über der Kaiserin und ihrem Mann dem Kaiser schwebt eine Drohung wie eine Strafe fĂŒr eine große Schuld: Gelingt es ihr nicht, einen Schatten zu gewinnen, wird sie nicht vollkommen Mensch, muss er versteinern. Ihre panische Suche nach einem Schatten an der Seite ihrer trickreichen Amme fĂŒhrt die Kaiserin schließlich zu einer Frau, die sich ihrem Gatten verweigert. FĂŒr das verfĂŒhrerische Versprechen ewiger Jugend wĂŒrde sie ihren eigenen Schatten verkaufen. GlĂŒcklich macht die Kaiserin die Aussicht auf diesen Handel jedoch nicht


Hofmannsthals KunstmĂ€rchen ist eine Parabel ĂŒber Liebe und Ehe, ĂŒber Geschlechterkampf und Fruchtbarkeit. Die umfangreiche, klar komponierte ErzĂ€hlung, die bis heute unerschöpflich ist, verbindet orientalisches Kolorit mit barocker Pracht und einer zauberhaften Magie. Hofmannsthal hat mit "Die Frau ohne Schatten" ein zeitloses Werk geschaffen, das sich bis heute einen festen Platz in der deutschen Literatur erobert hat. Moralische Elemente werden durch kunstvolle Komposition verbunden, wobei das Romantische auf die Symbolik der MĂ€rchenwelt zielt, die Ursprungsidee vielmehr tief im 19. Jahrhundert verwurzelt ist. Auch weitere Vorbilder wie Mozarts "Zauberflöte" und Goethes "Faust" sind nicht zu ĂŒbersehen. Sogar der erzĂ€hlerische Schatz aus Tausendundeiner Nacht diente dem Autor als Inspirationsquelle. Heute dĂŒrfen wir diesen Text zu den AnfĂ€ngen deutschsprachiger Fantasy-Literatur hinzuzĂ€hlen. Er diente auch zur Anregung fĂŒr die gleichnamige Oper, die Richard Strauss parallel zur Entstehung komponierte und die ebenfalls 1919 uraufgefĂŒhrt wurde. Nun liegt erstmals eine Hörbuchfassung der ErzĂ€hlung vor.

SorgfĂ€ltig ĂŒberarbeitete Fassung nach der Originalausgabe von 1919. FX und Sounds: freesound.org. Coverabbildung: Unter Verwendung der Stockfotovorlage-Nummer: 108471191 von Lukasz Rajchert. Coverschrift gesetzt aus der DejaVu Sans.

Die Reihe words&music/audiolab verbindet ausgewÀhlte literarische Texte aus aller Welt mit emotionaler Musik. Es entstehen - vielleicht bisher ungeahnte -ZugÀnge zum TextverstÀndnis oder eröffnen im Zusammenspiel zwischen Inhalt, Klang und Form ganz neue Möglichkeiten des eigenen genussvollen Hörerlebens.


Narrator: Peter Bieringer
Duration: