Viel menschliche Kreativität bleibt auf der Strecke, weil sie sich nicht in die Zwangsjacke vordergründiger Verwertbarkeit von Aufwand und Ertrag stecken lässt, stellen die Autoren in ihrer Kritik an der heutigen Wirtschaft und Gesellschaft fest. Im Zuge der Evolution des Bewusstseins der Menschheit sehen sie als Ausgleichsbewegung das Aufkommen einer Kultur des Teilens, in welcher Wert und Würde des Menschen an Bedeutung gewinnen.
Das Buch bietet eine tiefgründige Erörterung der dringend notwendigen sozialen, mentalen und spirituellen Klärungsprozesse, um Wirtschaft und Gesellschaft aus den Denkstrukturen eines selbstzentrierten Besitzdenkens und Konsumstrebens herauszulösen. Dergestalt, dass Menschen in ihrem eignen Umfeld beginnen sich sozialkreativ zu organisieren, um gemeinsam eine gerechtere, zukunftsfähige, lebenswerte Welt zu erschaffen.
Sozialkreatives Teilen bringt nach Thomas Weis und Thorsten Wiesmann die Prinzipien des Freigebens, Ausgleichens und Genügens zur Entfaltung. Es ist die Investition in eine gemeinsame Grundordnung, in geistige Werte und ein alle verbindendes Wachstum, weil vom Teilen der Weltressourcen das Überleben der Menschheit abhängt. Wie sich das an dem Gleichgewicht von materiellen und geistigen Werten orientierte Teilen global durchsetzen und konkret ausgestalten wird, ist für die Autoren offen. Ihnen geht es um die menschliche Qualität des Teilens als eine zu entdeckende Dimension des gemeinschaftlichen, schöpferischen Handelns repräsentiert in Lernfeldern wie sozialer Kreativität, Gruppendenken und einer Wirtschaft der Verbundenheit. In diesem Sinne erforscht das Buch die Tiefenstruktur und den Kraftstrom gegenwärtiger Veränderungen. Am Thema Interessierte werden weitreichende Einsichten und eine Vielzahl an Anregungen zum Weiterdenken finden, die ihnen helfen aktuelle Zeitfragen besser einzuordnen.