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Die Kutscherin des Zaren

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Zar Nikolaus I. unternimmt in einer stĂŒrmischen, verschneiten Winternacht wieder eine seiner ĂŒberraschenden Schlittenreisen, diesmal nach Berlin. Unangemeldet ist er der kaiserliche Schrecken der Posthaltereien, in denen er das mĂŒde gerittene Gespann auswechseln lĂ€sst. Einen angetrunkenen Posthalter ĂŒberfĂ€llt der Besuch des Zaren wie ein UnglĂŒck, denn er hat alle Pferde einem HĂ€ndler ausgeliehen, um sich so einen Nebenverdienst dazuzuverdienen. Beim Baron Wok auf dem baltischen Gut Wieckeln fragt er nach, ob der Baron wohl mit dem eigenen Gespann aushelfen könne. Doch der zögert – diese rassig wilden Tiere könne nur sein Kutscher Krisch fahren, und der befindet sich mit der Frau Baronin noch in der Stadt. Wirklich nur sein Kutscher? Als die sechzehnjĂ€hrige Baronesse Eva vom Anliegen des Zaren hört, beschließt sie, sich ĂŒber alle vĂ€terlichen Anweisungen hinwegzusetzen. Unkenntlich vermummt verlĂ€sst sie das Haus mit den berĂŒhmten Apfelschimmeln, dem sogenannten „Viergestirn", und wird so, von allen fĂŒr einen Mann und den regulĂ€ren Kutscher Krisch gehalten, fĂŒr einige hinreißend geschilderte Stunden zur Kutscherin des Zaren. Heiter, spannend und voll tiefer Menschlichkeit und Weisheit erzĂ€hlt, ist Herbert von Hoerner mit dieser graziös und elegant geschriebenen ErzĂ€hlung ein kleines Meisterwerk gelungen.