Die Regentrude ist ein Kunstmärchen von Theodor Storm.
Auszug:
Es war an einem Vormittag. Die DorfstraĂen standen leer; was nur konnte, war ins Innerste der Häuser geflĂźchtet; selbst die Dorfkläffer hatten sich verkrochen. Nur der dicke Wiesenbauer stand breitspurig in der Torfahrt seines stattlichen Hauses und rauchte im SchweiĂe seines Angesichts aus seinem groĂen Meerschaumkopfe. Dabei schaute er schmunzelnd einem mächtigen Fuder Heu entgegen, das eben von seinen Knechten auf die Diele gefahren wurde. Er hatte vor Jahren eine bedeutende Fläche sumpfigen Wiesenlandes um geringen Preis erworben, und die letzten dĂźrren Jahre, welche auf den Feldern seiner Nachbarn das Gras versengten, hatten ihm die Scheuern mit duftendem Heu und den Kasten mit blanken Krontalern gefĂźllt.