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Die Todesurteile des Kammergerichts 1943 bis 1945

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Das Berliner Kammergericht als Teil des nationalsozialistischen Verfolgungsapparats ist bisher kaum erforscht. Seit 1934 fĂ€llte es als »Außenstelle des Volksgerichtshofs« (Roland Freisler) eine Vielzahl von Urteilen gegen politische Gegner und Regimekritiker. 1943 verschĂ€rfte sich die Repressionspraxis weiter.

Dennoch sind die mindestens 69 Todesurteile des Kammergerichts gegen WiderstandskĂ€mpfer und Zwangsarbeiter zwischen 1943 und 1945 fast unbekannt. Der Band stellt alle bisher zugĂ€nglichen biografischen Informationen ĂŒber diese Opfer der Spruchpraxis des Kammergerichts zusammen. Erstmals werden sechs Anklageschriften und 19 Todesurteile des Kammergerichts im Originaltext dokumentiert und analysiert.

»In Kenntnis der Forschungsergebnisse von Johannes Tuchel wird man fortan wohl nicht lĂ€nger davon sprechen können, dass der â€șVolksgerichtshofâ€č nur als Gast im Kammergericht tagte. Er war, eine wenig schmeichelhafte Bilanz fĂŒr das Ă€lteste deutsche Gericht, dessen vertrauter Partner im Unrecht.« (Monika Nöhre, PrĂ€sidentin des Kammergerichts a.D.)