Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Wir sollen niemanden anrufen?«, fragte Dr. Markus Wöhler. Die schöne junge Frau, die in der vergangenen Nacht eingeliefert worden war, schüttelte den Kopf. »Aber Ihre Angehörigen werden sich Sorgen um Sie machen.« »Ich fahre ja zu ihnen, sobald ich wieder auf den Beinen bin«, entgegnete sie. »Wann wird das sein?« Er zögerte. Er war noch jung, allzu viel Erfahrung hatte er noch nicht sammeln können, schon gar nicht in der Notfallmedizin. Und diese Patientin war ein Notfall gewesen: Jemand hatte sie angefahren und dann Fahrerflucht begangen. Sie hatte eine böse Kopfverletzung davongetragen und viel Blut verloren – ansonsten war ihr wie durch ein Wunder nicht allzu viel passiert. Prellungen und Abschürfungen natürlich, aber keine Brüche. Sie war eine Schönheit mit ihren grünen Augen, dem vollen Mund und den tizianroten Haaren, dabei war sie vollkommen ungeschminkt. Er hatte sich schon gefragt, ob sie vielleicht eine Schauspielerin war. Dem Aussehen nach wäre das ohne Weiteres möglich gewesen. Er selbst kannte sich mit Schauspielern nicht sonderlich gut aus, aber er nahm an, dass einer von den Kollegen oder eine Schwester sie erkannt hätte, wenn sie bekannt oder sogar berühmt gewesen wäre. Er fand, dass sie sich seltsam benahm. Sie nannte sich Clarissa Mey, aber er fragte sich ernsthaft, ob das ihr richtiger Name war, denn sie hatte so seltsam gezögert, bevor sie ihn preisgegeben hatte. Und dass sie niemanden benachrichtigen wollte, war ebenfalls nicht normal.