Das Buch analysiert die literarischen Wechselbeziehungen zwischen Ăsterreich und Russland um die Jahrhundertwende, die im Gegensatz zu den Konstellationen der klassischen Moderne im jeweiligen Nationalbereich am wenigsten erforscht sind. Die russische Moderne wird in der Forschung immer noch zu sehr als nationale Sonderentwicklung und zu wenig im internationalen Vergleich betrachtet. Gerade dieser Vergleich vermag indessen zu zeigen, wie sehr sie einem nie da gewesenen Austausch zwischen Zentrum und Peripherie verdankt, indem sie die europĂ€ische, darunter in zunehmendem MaĂe die österreichische Moderne als wichtiges Anregungspotenzial rezipiert. Auch fĂŒr Ăsterreich trat die russische Literatur seit Ende des 19. Jahrhunderts öfters als gebender Teil mit eigener Stimme im Konzert der europĂ€ischen Kulturen auf. Nach dem neuesten Stand der Forschung zur Germanistik, Slawistik und Komparatistik sind russisch-österreichische Literaturbeziehungen als wesentlicher, aber vernachlĂ€ssigter Bereich der gemeinsamen Kultur Europas im komparatistischen MaĂstab zu analysieren.