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Die wuchernde Wunde

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In Kafkas Texten wuchern zahlreiche Wunden. Aber sie versehren

nicht bloß Körper, sie produzieren vielmehr einen Überschuss an

Sinn. Diese poetische Produktivität der Wunde steht im kulturhistorischen

Kontext der fragilen Körpergrenze um 1900. Die vorliegende

Studie untersucht in einer Synthese von literaturwissenschaftlichen

und bildtheoretischen Methoden die Struktur, die Semantik und das

bildkritische Potenzial der Wunde. Im Fokus stehen Texte Kafkas, in

denen ambivalente Wunden als überfließende Schwellenbilder ein dynamisches

Zusammenspiel von Körpern und poetischer Produktion

entzünden.