Wenn es um Emotionen geht, erzählt Gottfried von Straßburg höchst vielfältig. Mal folgt er einem heldenepischen Stil der Darstellung von Zorn und Rache, mal orientiert er sich an Traditionen innerer ›Bewegung‹, die in Affektenlehren begegnen. Er verwendet Erzählmuster der Kultivierung von Emotionen durch das Wunderbare, er beschreibt ritualisierte und theatralisierte Emotionen, er inszeniert Faszination. Dafür wird in der Untersuchung der Begriff des Paradigmas zugrunde gelegt. Auch im Rekurs auf andere mittelalterliche Tristan-Dichtungen wird gezeigt, dass diese Paradigmen auf grundlegende Darstellungskonventionen und Diskurse über Emotionen auf der Ebene literarischer Gattungen, Erzählmuster und Erzähleinheiten auf Mikroebene verweisen und zugleich von Gottfried so weiterentwickelt werden, dass neue Nuancen von Emotionen zur Geltung kommen.
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