Entwicklung als Therapie
Ein in Diagnostik und Therapie bislang weitestgehend unberücksichtigter Aspekt psychischen Funktionierens ist das Entwicklungsniveau eines Menschen mit gravierender Bedeutung für die Emotions- und Beziehungsregulierung.
Piaget demonstrierte auf der Grundlage experimenteller Ergebnisse mit Kindern die Abhängigkeit kognitiver Fähigkeiten vom Entwicklungsniveau; Kegan zeigte, dass Entwicklung in Gestalt passagerer Gleichgewichtszustände in der Organisation des Selbst den gesamten Lebenszyklus durchzieht.
Aus diesen entwicklungstheoretischen Konzepten generierte Sulz eine diagnostische und therapeutische Anwendbarkeit.
Die im vorliegenden Buch vorgestellte Studie vergleicht eine verhaltenstherapeutische mit einer entwicklungstherapeutischen Strategie in Anwendung an Erwachsenen.
Die Ergebnisse der therapeutischen Effekte belegen eine statistisch signifikante Überlegenheit einiger für psychisches und damit interaktionelles Funktionieren relevanter Variablen mit dem daraus abgeleiteten Plädoyer, den Aspekt der Entwicklung in therapeutisches Agieren zu integrieren.