Fritz Mauthner (1849-1923), der deutschsprachige Denker jüdischer Herkunft, geboren im ostböhmischen Horzitz/Hořice, aufgewachsen und ausgebildet in Prag, in Berlin als Journalist und Theaterkritiker tätig, war ein produktiver Autor und wird heute vor allem als Sprachkritiker rezipiert. Er identifizierte sich mit der deutschen Kultur und gleichzeitig verband ihn mit den Tschechen, ihrer Kultur und Sprache die Ambivalenz einer Hassliebe, die seine Romane und Novellen, aber auch sein sprachphilosophisches Werk entscheidend prägte. Die Beiträge des vorliegenden Bandes setzen Mauthners Werk in Beziehung zu seinem facettenreichen Entstehungskontext. Nicht nur die hybriden linguistischen und kulturellen Lebensumstände des Autors und die Einflüsse der gesellschaftlichen Entwicklungen seiner Zeit wie der deutsche und tschechische Nationalismus oder der Antisemitismusstreit, sondern auch die Kontroversen um und über Mauthner werden in diesem Band neu beleuchtet und interpretiert. Vor dem Hintergrund gegenwärtiger kulturwissenschaftlicher Diskurse erscheint sein Werk mit seinen Beobachtungen zur Mischung von Sprachen und Kulturen überraschend aktuell.
Franz Kafka im interkulturellen Kontext
Steffen Höhne, Manfred Weinberg
bookFritz Mauthner (1849–1923) : Zwischen Sprachphilosophie und Literatur
bookLeben, Lehren und Forschen in Zeiten des Umbruchs : Erinnerungen eines Prager Historikers
Miroslav Hroch
bookPeter Lotar (1910−1986) : Kulturelle Praxis und autobiographisches Schreiben
Michaela Kuklová
bookBernard Bolzano (1781–1848) : Ein böhmischer Aufklärer
Kurt F. Strasser
bookLenka Reinerová und die Zeitschrift »Im Herzen Europas« : Internationale Kulturbeziehungen während des Prager Frühlings
Hélène Leclerc
bookEmil Saudek (1876–1941) : Ein Übersetzer und Kulturvermittler zwischen Metropole und Provinz
bookPoetik der Umschrift : Erzählungen Franz Kafkas im Kontext zeitgenössischer Gemeinschaftsdiskurse
Clemens Dirmhirn
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