An einem kleinen Stadttheater wird die Souffleuse gekĂźndigt.
Mit dem Furor eines einzigen Satzes umkreist die Novelle den letzten Moment vor der KĂźndigung:
Frau Gilsbrod, Diva des Hauses und Muse des Dirigenten, gerade im Begriff ihr erstes viergestrichenes C im fortissimo zu singen, hat sich im Text verhakt und wartet auf den Einsatz der Souffleuse. Doch die kann ihr den Text nicht geben, denn sie muss beim Anblick der Gilsbrod schrecklich lachen. Während Gilsbrod ihre Koloratur verzweifelt auf a weitersingt, steigert sich die Souffleuse in die VersatzstĂźcke ihrer Erinnerung hinein. Kindheitsbilder tauchen auf, die Schulzeit und immer wiederkehrend die Stimme der Mutter, die - ebenfalls Souffleuse - noch mitten auf der BĂźhne in ihrer goldbarocken Muschel saĂ, wo sie der Brandung des Meeres lauschend, das Theater atmen hĂśrte.
Komisch und abgrĂźndig zugleich durchleuchtet der Monolog der Protagonistin in seiner rauschhaften Kadenz das Leben am Theater, gibt eine Ahnung davon, welche Dramen sich auf und hinter der BĂźhne abspielen, in den geheimen Dachkammern und Hinterzimmern. Eine Parabel Ăźber den Untergang des Unsichtbaren, die Sparkasse im Theater und die kleinbĂźrgerlich grĂśĂenwahnsinnigen Stadttheaterillusionen.