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Gorloin : Roman

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"Allen warnenden Anzeichen zum Trotz waren wir nach Norden gegangen, dem schlimmsten Ort entgegen, den ein Mensch sich vorstellen konnte. Wir waren nicht umgekehrt, als wir es noch gekonnt hĂ€tten. Jetzt hatte die Falle sich geschlossen. Vor uns lag eine tote BergwĂŒste und in ihrer Mitte in den Ruinen einer zerstörten, vorzeitlichen Zwergenstadt das brennende Auge, wachend, suchend, und alles tötend, was in den Umkreis seines Blicks geriet. Aber ein einziger Blickwechsel mit Sven machte mir klar, dass sich die Falle um ihn schon lange geschlossen hatte..."

Im dritten Band der dreiteiligen "Leif Brogsohn"-ErzĂ€hlung wird die Gemeinschaft der GefĂ€hrten auf die Zerreißprobe gestellt. Doch aller Hoffnungslosigkeit zum Trotz gibt Leif nicht auf. In einer Welt voller Krieg, Verrat, zerbrechender Freundschaften und Verzweiflung kĂ€mpft Leif Brogsohn um die Liebe seines Lebens.

Nach Atem ringend kam ich beim Felsplateau vor dem Höhleneingang an. Die Luft vibrierte von magischer Strahlung. Kat hielt mir die Hand entgegen und zog mich auf den Felsvorsprung. Wir drĂ€ngten uns an die Bergwand neben dem rußgeschwĂ€rzten Höhlenschlund. Unten im Tal loderte ein Flammenmeer. Eine fĂŒrchterliche SchwĂ€che ĂŒberkam mich. Einen Augenblick dachte ich, ich könnte mich nicht mehr halten und mĂŒsste in die Flammen stĂŒrzen.

"Es hat keinen Sinn mehr," sagte Kat.

Niemand widersprach ihr.

Verzweifelt sah ich sie an. "Wir können nicht zurĂŒck! Der Steig ist weggebrochen!"

Sven seufzte. Er klinkte Herodin aus der Halterung. Inmitten der vor feindlicher Magie flirrenden Luft verstrahlte das Schwert einen warmen Glanz. Lyana starrte mit angstgeweiteten Augen von einem zum anderen. Kat sah mir in die Augen. In ihren Augenwinkeln blinkten TrÀnen.

"Ich hĂ€tte so gern den Hof in den Bergen mit dir gebaut - mit euch beiden," flĂŒsterte sie.

Einen Moment lang waren da nur sie und ich.

"Ich liebe dich, Kat," flĂŒsterte ich.

Dann zog ich mein Schwert.