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Grafik

E-book


Grafik ist immer eine VervielfÀltigung. Auch wenn es nur ein Exemplar davon gibt, so könnten mehrere davon gemacht werden oder könnte es gegeben haben.

Es dauerte nur unterschiedlich lange Zeit sie herzustellen. Von den mĂŒhsam in Holzplatten geschnittenen, auf Papier abgeriebenen und handkolorierten Einblattdrucken des 15. Jahrhunderts bis zu unseren in Sekundenschnelle hergestellten Farb-Kopien auf dem BĂŒrodrucker.

Vorher waren Bilder auf Kirchen, Klöster und AdelshĂ€user beschrĂ€nkt. Die aufwĂ€ndige Buchmalerei konnte nur ebenso aufwĂ€ndig durch eifrige Kopisten vervielfĂ€ltigt werden. Die rasche Verbreitung des Buchdrucks ab 1450 ersetzte die handgemalten Kopien durch gedruckte Bilder. Das kostbare Pergament wurde durch das einfacher herzustellende, billigere Papier verdrĂ€ngt. Buchdruck und Papier und der Entdeckergeist der RenaissancekĂŒnstler, die neue graphische Bildtechniken fanden, schufen eine neue Bilderwelt fĂŒr eine breitere Schicht.

Aller graphischen Kunst ist eines gemeinsam: Sie will mehrere idente StĂŒcke eines Bildes schaffen: ob als Heiligenbild, wissenschaftliche Illustration, aktuelles politisches Statement, Landschaftsdarstellung, Banknote, Briefmarke oder einfach nur ein Bild fĂŒr viele. Ob als Holzschnitt, Kupferstich, Radierung, Stahlstich, Lithographie, Offset, Siebdruck oder Digitaldruck.