In einem gepflegten Lokal auf einer gepflegten Urlaubsinsel am Meer.Vorsaison. Oder Nachsaison. Menschen unterhalten sich an den Tischen. Eine Frau sitzt an einem kleinen Tisch fĂŒr zwei Personen. Eigentlich wollte sie nur den Rum - wegen der kĂŒhlen Brise am Abend. Doch ein schönes Eis soll sie stattdessen wĂ€hlen, oder einen schönen Kaffee - das Richtige eben fĂŒr eine alte Frau. Sie lehnt ab. Sie will den Rum. Und feiern. Leise feiern, am Leben zu sein, hungrig noch immer nach dieser Welt, der sie angehört, wie ein See, der auch nicht fragt. Soll sie gehen, ihren Stolz bewahren, zurĂŒck ins Hotel, im Unterhemd dasitzen, wie eine einsame Frau? Bleiben? Im stillen Widerstand am Tisch sitzen, ohne Kerzenlicht, ohne GetrĂ€nk? Sie weiĂ es nicht. Wie sie vieles vorher nicht wusste, bevor es in der TĂŒr stand, das Leben, und sich daraus versehentlich eine Geschichte vorwĂ€rts bewegt hat, eine mit massiv viel Zufall dazwischen. Ein Wellengang, in dem sie immer wieder drohte zu ertrinken - um wieder aufzutauchen, ins gleiĂende Sonnenlicht auf der WasseroberflĂ€che."