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Im Schatten der Corona

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Jupp sagte, der manchmal wie ein Poet daherreden konnte: "Schon ewig bin ich in keinem Wald mehr gewesen. Die Luft ist zwar kĂŒhl und gut hier, aber unheimlich dĂŒster ist es auch, nicht wahr, dĂŒster und still wie in einem gotischen Dom. Dieser Vergleich hinkt nicht, denn mir wird plötzlich ganz anders zumute, so unheimlich ernst und feierlich, dass ich die HĂ€nde falten möchte und beten zu unserem Schöpfer, was ich lange nicht getan. Ich denke, die BĂ€ume sind edler als wir Menschen und haben uns an Edelmut viel voraus, ja, sie sind ĂŒber uns erhaben. Darum mĂŒssen wir auf sie aufschauen, denn sie sind grĂ¶ĂŸer wie wir. Sie sind Riesen gegenĂŒber uns. Und schweigen sie nicht wie die Götter? Gehen wir ruhig noch etwas weiter, Adam, wir mĂŒssen Zeit herausschinden, bis unser Alkoholspiegel gesunken ist, dies kann lange dauern."

Die Autorin Agnes Oischinger Schuster stammt aus dem Bayerischem Wald machte die Fachhochschulreife, brach ihr Studium fĂŒr Innarchitektur ab und arbeitete als Krankenschwester in MĂŒnchen. Sie war verheiratet und hat zwei Kinder. Sie malt und veröffentlichte einige BĂŒcher.