Sein "autobiographischstes Buch" nennt der Autor diesen Roman. Fast nichts stimmt dem Leben nach; aber alles ist gerade so durchlebt.
Als Architekt hat der Bruder ein Leben lang gearbeitet, bevor er "auffällig" wird. Er fälscht Urkunden, Ăźberzieht Gerichte mit Klagen, veruntreut Gelder und vertreibt Gerichtsvollzieher mit dem Jagdgewehr. Und weder Banken, Versicherungen, Gläubiger und BehĂśrden noch Richter und Staatsanwälte entnehmen seiner Post die einfache Botschaft, nämlich, daĂ er längst den Verstand verloren hat. Im Gegenteil, die Regeln, nach denen sie den Fall verwalten, tragen selbst ZĂźge des Wahnsinns. Aus einem halben Dutzend Pappkisten mit Briefschaften rekonstruiert der Erzähler die letzten Lebensjahre des Mannes, der von Kindheit an ein glĂźhender Verehrer Friedrichs des GroĂen von PreuĂen gewesen ist und bis zuletzt hofft, etwas Rettendes wie das "Mirakel des Hauses Brandenburg" von 1763 kĂśnne auch ihm widerfahren. Der Bruder stirbt an Alzheimer. Seine letzten Klagen gelten dem Staat, dem "kommunistischen" Pfleger, der Forstwirtschaft. In einem fremden Land lebt der Erzähler weiter. Hier ist Arbeit "Mangelware", und in hohem Ansehen steht, wer sie "schafft". Eine Architektin entscheidet sich fĂźr ein besseres Leben: als Taxifahrerin. Eine Liebe geht zu Ende und läĂt den Erzähler verwĂźstet zurĂźck. In einem Dorf im SĂźden freundet er sich mit einer geisteskranken Frau an. Es ist Sommer und Nacht, als auch er das Pferd umarmt. In der einen Welt kommt nur, wer Geld hat, Ăźberall hin, aber nicht mehr raus.