Der bereits vor der offiziellen Kanonisierung (1729) einsetzende Kult um den Prager Kanonikus Johannes von Nepomuk (um 1350 bis 1393) zeichnet sich durch seine europaweite Konjunktur, die in alle sozialen Schichten hineinragende Rezeption sowie eine ausgeprägte Multimedialität aus.
Der Fokus dieses Sammelbandes liegt auf den gleichermaßen umfangreichen wie verschiedengestaltigen bildlichen, architektonischen, musikalischen und textlichen Manifestationen der Verehrung des populären Märtyrers in den habsburgischen Ländern und im übrigen Europa vom 18. bis in das frühe 19. Jahrhundert. Im Zentrum der Beiträge steht eine inhaltlich breit gefächerte Untersuchung des Kults und der zahlreichen Feiern in Bezug auf Funktion und Integration der Künste, wobei in detaillierter Weise und unter Heranziehung einer Vielzahl von Quellen den medienspezifischen Ausprägungen und Darstellungsformen nachgegangen wird.