Was schulden wir armen Kindern hier bei uns? Der Philosoph und Armutsforscher Gottfried Schweiger gibt in seinem Essay eine Antwort auf diese Frage. Das Leben und Aufwachsen in Armut ist ungerecht, weil es ein schlechtes Leben ist, weil es zu sozialer Ungleichheit und Ausgrenzung fĂźhrt und weil Kinder fĂźr ihre Lebenschancen nicht verantwortlich sein kĂśnnen. Kinderarmut bedeutet Machtlosigkeit und DemĂźtigung. Der fĂźnfte Band der âşKritischen Reflexionenâš ist ein starkes Plädoyer dafĂźr, dass nicht nur der Staat, sondern wir alle als BĂźrger*innen eine politisch-moralische Verantwortung haben, Kinderarmut abzuschaffen und Kindern in Armut zu helfen. Insbesondere sind wir dazu aufgerufen, kollektiv daran mitzuwirken, die sozialen, politischen und Ăśkonomischen Strukturen so zu verändern, dass die Ursachen und Folgen von Kinderarmut effektiv beseitigt werden. Es geht um gerechte Verteilung und Umverteilung.