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Lebendige Vernunft

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Die Peirce’sche SpĂ€tphilosophie entsteht um 1900 als Umbruch. Dieser betrifft die Analytik der Voraussetzungen realitĂ€tserschließenden Denkens und zeitigt drei Konsequenzen: Die Ausarbeitung einer Logik und Metaphysik fundierenden phĂ€nomenologischen Kategorientheorie, die EinfĂŒhrung der normative sciences, schließlich den hieraus folgenden Status der Logik als einer »Normative Semeiotic«, die in Prinzipien der prĂ€logischen normativen Wissenschaften – Ethik und Ästhetik – grĂŒndet. Die Frage nach deren Gegenstand und systematischer Funktion ist ein Enigma der Peirce-Forschung, ohne dessen AufklĂ€rung Wesen und Standpunkt seiner Semiotik dunkel bleiben. Auf Basis des Nachlasses und in Abkehr von prĂ€skriptivistischen Interpretamenten, rekonstruiert vorliegende Untersuchung die normativen Grundlagen der Peirce’schen Logik als Theorie des summum bonum, die im Rekurs auf Kantsche und Herbartsche PrĂ€missen die axiologischen und handlungstheoretischen Möglichkeitsbedingungen unbeschrĂ€nkten Erkenntnisfortschritts analysiert.