Die Gedichtsammlung ÂťLebendige WahrheitÂŤ behandelt ein Grundthema von Nana Pernod, das sie in den Metaphern der Natur widergespiegelt sieht. Das Lebendige birgt einen Anspruch, der lineare Erklärungsmuster verbietet. Alles Arbeiten am Lebendigen, sei es an der Landschaft, mit Pflanzen, Tieren oder Menschen, nähert sich an etwas an, das seine ureigenen, nicht gänzlich entschlĂźsselbaren Gesetze hat. Die eigene Wahrnehmung und die eigenen Handlungen fĂźhren also nur bedingt ans Ziel, vermĂśgen es aber doch zu umreissen. Das Lebendige ist wandelbar und deshalb ist es auch der Blick darauf. Arbeit am Lebendigen heisst so auch Arbeit an der Wahrheit, die dieselben ZĂźge trägt. Die Ălbilder spiegeln in den FarbĂźbergängen und unscharfen Konturen, ihrer Abstraktion die Arbeit am Lebendigen, die sich mit der jeweils individuellen Sichtweise verändert und neu definiert. Die Wahrheit so dargestellt ist lebendig - sie verändert sich mit der Perspektive dessen, der sie fĂźr sich beansprucht.