In dieser Arbeit werden Formen der epistemologisch begründeten Transformation von Epen in der Romantik am Beispiel des paradigmatischen Falls Granada (1852) von José Zorrilla erarbeitet.
Ausgangspunkt ist hierbei die Annahme, dass sich die Aufwertung der Legende bei Zorrilla durch die Legendarisierung des Epos auf inhaltlicher, formaler und autoreflexiver Ebene manifestiert. Der gedankliche Hintergrund, vor dem Zorrilla seine gattungsentgrenzenden Manifestationsformen entfaltet, geht nicht nur mit zeitgenössischen Definitionen einher, wie dies etwa die Schriften Johann Gottfried Herders als mögliche Inspirationsquellen zeigen. Hinzu kommen intertextuelle Referenzen der islamischen Texttradition und die Diskurse über Magie in der Romantik, die das Epos insgesamt ins Spannungsfeld einer nationalen, subjektiven und universellen Lektüre einordnen.