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Lust und Leid: in Hikkaduwa

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Sie suchten und fanden ein wunderschönes PlĂ€tzchen am Rand eines Palmenhaines und legten ihre BadetĂŒcher dort aus. Hennes rief:

"Los! Wer kommt mit ins Wasser?"

Schon sprintete er los und stĂŒrzte sich ins Meer. Hier gab es kein Riff und trotzdem waren die Wellen an diesem Strandbereich heute nicht sehr hoch. Kurz die Brandung ĂŒberwinden, und dann: KopfĂŒber in die nĂ€chste Welle! Helmut folgte ihm. Die beiden MĂ€dchen blieben bei ihren BadetĂŒchern und breiteten sie aus.

"Na, was hÀltst du von den beiden?" fragte Claudia, als die beiden weg waren, "die sind doch ganz nett, oder?"

"Ja, schon. Aber sind die nicht ein bisschen zu alt fĂŒr uns?"

"Ach was! Und wenn schon! Wir mĂŒssen sie ja nicht heiraten, wir wollen doch nur ein bisschen Spaß haben. Wir haben Urlaub und die Sonne brennt und das sind doch ganz sportliche Typen. Ich finde sie ganz amĂŒsant! Und verknöchert sie die doch auch noch nicht. Wie der eine, der Hennes, uns angemacht hat! Den bring ich noch auf Touren!"

"Lass mir den," bat Daliah, "ich glaube, auf den habe ich richtig Eindruck gemacht. Wie der SĂŒĂŸholz geraspelt hat..."

"Okay, Helmut ist ja auch ganz amĂŒsant. Aber der scheint etwas ruhiger und zurĂŒckhaltender zu sein und das ist mir auch ganz recht."

Sie legten sich bĂ€uchlings auf ihre BadetĂŒcher, beide öffneten ihre Bikini-Oberteile, ohne sie jedoch abzunehmen, so verhinderten sie lediglich die Streifenbildung auf dem RĂŒcken, wenn die Sonne sie brĂ€unte. Sie verschrĂ€nkten ihre Arme, legten ihre Gesichter darauf und sahen den MĂ€nnern zu, die jetzt langsam zurĂŒck kamen, langsam, damit die Sonne und der sanfte warme Wind ihre Haut trocknen konnten.

"Das Wasser ist herrlich! Phantastisch! Es ist lauwarm, wie in einer Badewanne." Helmut kniete sich auf sein Badetuch. Hennes war etwas draufgÀngerischer:

"Ihr mĂŒsst euch eincremen", rief er, "die Sonne ist hier extrem intensiv! Ich war vor fĂŒnf Jahren schon einmal hier, damals mit meiner Frau, ich weiß, wovon ich rede!"

"Wieso bist du mit deinem Freund hier und nicht mit deiner Frau?" fragte Daliah erneut, "habt ihr euch getrennt oder was ist los?"

"Nein, nein. Meine Ehe ist okay, meine Frau und ich, wir verstehen uns bestens. Diesen Urlaub hatten wir auch gemeinsam geplant, meine Frau wollte auch mit, doch dann
", Hennes zögerte, wie sollte er möglichst kurz die dramatische Familiensituation zu Hause schildern, ohne dass er wie ein FlĂŒchtling dastand, der seine Frau in einer schrecklichen Situation allein gelassen hat?