Granatäpfel, köstlich und nahrhaft, heißen auf Hebräisch Rimonim. Dasselbe Wort verwenden Israelis auch, wenn von Handgranaten die Rede ist. Die deutsche Übersetzung könnte also passender nicht sein. Es ist, als hätte der Granatapfel zwei untrennbar miteinander verknüpfte Seiten: „Apfel“ auf der einen, „Granate“ auf der anderen – Leben und Tod vereint im selben Begriff. Oft habe ich miterlebt, wie plötzlich und unerwartet etwas Schönes in etwas Tragisches zersplittert. Ich durfte aber auch staunen, welch unerwartete Schönheit, ja welch ein Segen aus einer tragischen Situation hervorgehen kann. In Israel liegen Freude und Trauer, Jubel und Verzweiflung, Tod und Leben nah beieinander. Wie nah, das habe ich manchmal kaum fassen können.
Dieses Buch lädt ein, in den Jahren meines Dienstes in Israel zu stöbern und dem Herzschlag der Menschen dort auf die Spur zu kommen. Es ist die Annäherung an ein Israel, das mehr ist, als politisch unlösbar, theologisch kontrovers oder in aktuellen Berichterstattungen schwer nachvollziehbar. Vor allem aber ist dieses Buch eine Einladung, zwischen den Zeilen zu lesen und die eigene Entdeckungsreise anzutreten.