Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
Regine Nielsen, Kinder- und Krankenschwester im Kinderheim Sophienlust, ging den Bahnsteig entlang. Dann wandte sie sich um und nahm dankend von dem hilfsbereiten jungen Mann ihr Gepäck entgegen.»Ich würde Ihnen gern weiter behilflich sein.« Der junge Mann lächelte und zeigte dabei sein strahlendes weißes Gebiss. »Sie erwähnten, dass Sie hier umsteigen müssen.Schwester Regine erwiderte das Lächeln. Der junge Mann, von dem sie nicht einmal den Namen wusste, war ein angenehmer Reisebegleiter gewesen. »Danke, aber es ist wirklich nicht nötig. So schwer ist der Koffer nun auch wieder nicht. Im Übrigen habe ich noch über eine Stunde Zeit bis zu meinem Anschlusszug.« Sie reichte dem jungen Mann die Hand, ergriff ihren Koffer und reihte sich in die Menschenmenge ein.Unschlüssig sah der junge Mann ihr nach. Schwester Regine hatte ihm sehr gut gefallen. Nicht nur, dass sie hübsch war, sie hatte es auch verstanden, angeregt zu plaudern. Schade, dass sie so offensichtlich keinen Wert auf die Fortsetzung der Bekanntschaft legte. Schließlich zuckte der junge Mann die Achseln und ging in der entgegengesetzten Richtung davon.Schwester Regine begab sich ins Bahnhofsrestaurant und bestellte sich ein Kännchen Kaffee. Hinter ihr lag ein vierzehntägiger Urlaub im Salzkammergut. Das schöne Wetter und die herrliche Berglandschaft hatten dazu beigetragen, dass sie sich glänzend erholt hatte. Stundenlang war sie gewandert und hatte die würzige Alpenluft eingeatmet.