Ihr Name ist Natalija.
Sie bemĂźht sich, ihre Vergangenheit auĂer Acht zu lassen. Dennoch spaziert sie ihr in den Jahren, in denen unweigerlich alle Rechnungen des Lebens zusammenlaufen, wie ein Strahl der frĂźhen Morgensonne nach dem Erwachen, ganz von allein und ungerufen in die Gedanken hinein ...
Nach Jahren, die hinter ihr liegen, lebt sie glĂźcklich und zufrieden mit sich selbst, irgendwo in den Hochalpen, in Norditalien.
Der Weg gen Märchen fĂźhrte sie von einen kleinen Ărtchen in Serbien Ăźber Deutschland, dann erneut Serbien - in jenen schwierigsten Neunzigern - nach Italien und in die StraĂen Roms, wo sie dank humanitären Organisationen Ăźberleben konnte. Hinter ihr liegen eine Kindheit, in der sie nie wahre elterliche Liebe erfahren hatte, eine Ehe ohne die geringste Spur von Liebe, auĂerdem viel Pein, Erniedrigung und Leid, zwei SĂśhne - die einzigen Lichtpunkte ihrer Vergangenheit, grenzenlose Hingabe und etliche Träume ...
Ihre Vergangenheit unterscheidet sich wahrscheinlich nicht sonderlich von anderen Lebensgeschichten der Frauen vom Balkan, aber ihre Gegenwart ist das, wovon viele dieser Frauen ewiglich träumen werden. Und zu eben diese Gegenwart kam sie, indem sie ihren Träumen folgte ...
All ihre falschen Entscheidungen hat sie selber getroffen, ebenso kamen sie auch ihre Lebensfehler teuer zu stehen, aber sie hat sich alles, was sie heute ist, selber erkämpft.
Deswegen hegt sie keine groĂen Lebensträume mehr. Heute ist sie eine Frau im besten Alter, die ihr Leben genieĂt ... Von diesem in einen kleinen Ort in Serbien geborenen Mädchen hat sie einzig und allein den Namen und die Erinnerungen behalten.
Aus der Rezension Dragan Tosic ,Prof.