"No Mummy, No Papi" ist die unglaubliche aber wahre Geschichte eines etwa acht-jährigen indischen StraĂenjungen, der dem Autor und seiner Frau vor fast einem halben Jahrhundert gewissermaĂen auf ihrer Hochzeitsreise zugelaufen ist und den sie von der StraĂe weg in ihre Familie aufgenommen und in seiner Heimat aufgezogen haben. Geschildert wird darin das unvergleichliche biographische Geschehen, welches immer wieder neue dramatische Wendungen nimmt und durch die 10.000 Kilometer sowie die kulturelle Kluft, welche zwischen den Protagonisten lag, auĂerordentlich kompliziert wird. DarĂźberhinaus hat der Autor entlang dieser Geschichte mit allerhand Exkursen und Reiseberichten ein breites Panorama der indischen Gesellschaft und Kultur gezeichnet Themen, mit denen er sich seit Jahrzehnten intensiv beschäftigt hat. Schlaglichter werden dabei immer wieder auf die komplizierte indische Geschichte und auf das Verhältnis von Europa und Indien von der Antike bis in die neueste Zeit geworfen. Durch die persĂśnliche Beziehung hat der Autor Einblicke in die unteren Schichten der indischen Gesellschaft erhalten, die einem Europäer normalerweise nicht mĂśglich sind. Das Buch wird daher auch die interessieren, welche etwas Ăźber das rätselhafte Land Indien und seine Gesellschaft erfahren wollen.
Der Zufall wollte, dass zeitgleich zur VerĂśffentlichung von "No Mummy, No Papi" der Friedensnobelpreis an den indischen Kinderrechtsaktivisten Kailash Satyarti verliehen wurde. Dadurch hat das Buch eine besondere Aktualität erhalten. No Mummy, No Papi ist gewissermaĂen das Buch zum Preis.
Der vorliegende Band umfasst die euphorischen ersten drei Jahre dieser Jahrzehnte andauernden deutsch-indischen Geschichte, die viele als märchenhaft empfinden (Frauen lesen sie offenbar mit einem Taschentuch in der Hand). Darin zeichnen sich aber auch schon die späteren Turbulenzen ab, bei denen "no mummy" und "no papi" sich mal auf den Findling und mal auf die Finder beziehen wird.