Zehntausende Menschen in Amerika sind unterwegs. Sie leben in Wohnmobilen, Vans, Anhängern. Ăbernachten auf Supermarkt-Parkplätzen, neben den Highways, in der WĂźste. Sie schaufeln ZuckerrĂźben in North Dakota, reinigen Toiletten in den Nationalparks von Kalifornien, arbeiten ZwĂślf-Stunden-Schichten im Amazon-Versandzentrum im winterlichen Texas. Und sie haben eines gemeinsam: Sie sind alt. Der American Dream hat fĂźr sie Bingo-Spielen und Gartenpflege vorgesehen. Doch im 21. Jahrhundert, erschĂźttert von der Finanzkrise der Zehnerjahre, ist der Boden fĂźr den sprichwĂśrtlich wohlverdienten Ruhestand weggebrochen. Deshalb ziehen sie als Nomaden der Arbeit von einem saisonalen Tageslohnjob zum nächsten. Jessica Bruder hat sich ihnen ein Jahr lang angeschlossen und ist diesem Treck durch ganz Amerika gefolgt. Nicht nur die stetig wachsende Zahl der Nomaden, auch Bruders Buch hat dazu beigetragen, dieses im Verborgenen, am Rande der Gesellschaft rollende Phänomen in den Fokus zu rĂźcken. Eine nachhallende Reportage Ăźber Ausbeutung, Ungerechtigkeit und prekäre Lebensumstände, aber auch Ăźber altersweise Beharrlichkeit, Sinn fĂźr Gemeinschaft und Abenteuer, wie sie nur ein amerikanischer Highway versprechen kann.