„Babygetue!“
So nennt der Vater die träumerische Flucht seines Sohnes Kai in seine eigene, heile Welt. In eine Welt voller Mutterliebe. Kais Mutter starb, als er neun Jahre alt war. Und er kann den schmerzlichen Verlust einfach nicht verarbeiten. Trost findet er nur in seiner Vergangenheit. Als seine Mutter ihn noch umsorgte. Sein „Babygetue“ bringt ihn wieder dahin zurück. Mit dem Daumen im Mund und einer Windel an fühlt er sich wieder klein. So klein wie damals. Als seine Mutter noch lebte. Und er bei ihr geborgen und sicher war.
Er braucht diese Auszeiten einfach. Denn sicher ist er nun nicht mehr. Sein völlig verständnisloser Vater zwingt Kai, zum Mann zu werden. Er wird geschlagen und eingesperrt. Und Gespräche sind sinnlos.
In seiner Not wendet sich Kai an seinen 24-jährigen Chatfreund Stefan. Der befreit ihn zwar aus den gewalttätigen Zwängen seines Vaters, doch in Sicherheit ist der Junge nicht.
Es beginnt eine Zeit voller Missverständnisse und Enttäuschungen, die Kai fast in den Selbstmord treiben.
Auf seiner Suche nach einer Familie, die ihn so liebt, wie er ist, muß der 14jährige Stärke zeigen, wie er es sich in seinen kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können.