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POETTSCHKES POST : Das E-Magazin 5/2021

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E D I T O R I A L : Nun ist also wieder 8. MĂ€rz, der internationale Frauentag; globaler Kampftag einer (noch) benachteiligten Mehrheit, welcher aufgrund von rĂŒckschrittlichen Traditionen oftmals Wege versperrt bleiben. Parallel gibt's den Frauen-Gebetstag als christliche Alternative. Die alten weißen MĂ€nner sitzen noch immer am Hebel, auch wenn etwa Angela Merkel in der BRD beweist, dass es auch anders geht. Es ist zu sagen - die multinationalen Institutionen, Unternehmen, Wohlfahrt, Parteien, sind der lokalen Ebene auch in Deutschland bei der Diversifizierung schon einen großen Schritt voraus. Dort wird am wenigsten geschaut, ob Frau oder Mann. Wenn die fĂ€higste CEO etwa aus Indien kommt, wird die Inderin genommen. Ist der plausibelste GeneralsekretĂ€r SĂŒdamerikaner, dann eben so. Das hat etwas mit Metropolitanismus zu tun. Auch die USA ist nach der einseitigen Ära Trump wieder auf einem offeneren Weg. THEMENWECHSEL: Es kann doch so schwer nicht sein: Zuhause bleiben; kostenfrei testen und impfen. Diesem kleinsten gemeinsamen Nenner mĂŒsste jetzt bis zum Sommer ALLES, ALLES untergeordnet werden. Es geht nicht um eine langfristige Destruktion, sondern um einen mittelfristigen Aufschub aller vermeidbaren AktivitĂ€ten. Klar, grundsĂ€tzliche Dinge, wie die Ökonomie kann man nicht einfach an- und ausswitchen. Indes können die AktivitĂ€ten dank Digitalisierung bequem von zuhause gesteuert werden. Systemrelevante Aktivisten, wie etwa Lieferboten, MĂŒllwerker oder Krankenhauspersonal gehören adĂ€quat geschĂŒtzt. Globale Vorbilder wie China zeigen, dass eine Pandemie konsequent erfolgreich verwindbar ist. Ergo - zuhaue bleiben, testen, impfen, mit letzter Konsequenz. Der Grundstein ist bereits gelegt. THEMENWECHSEL: Der jetzt demokratisch legitimierte, katholische neue US-PrĂ€sident Joseph Robinette Biden muss nun schauen, dass sich Amerika deradikalisiert, entspaltet, ja, nach vier turbulenten 'Trump-Jahren', gestĂ€rkt zusammenfindet. DafĂŒr bedarf es einer ruhigen Hand und ausgewogenen Politikstils. Die politischen Unmöglichkeiten der Isolation der Trumpschen Ära sind ja teils schon rĂŒckgĂ€ngig gemacht (Wiedereinstieg ins Weltklimaabkommen, aber auch die USA als Einwanderungsland werden wieder attraktiv). Der grĂ¶ĂŸte kapitalistische Konkurrent im Kampf um die WeltmĂ€rkte bleibt China als aufstrebende Kraft. China wird gestĂ€rkt aus der destruktiven Ära der vergangenen PrĂ€sidentschaft hervorgehen. Gleichwohl wird der amerikanische Ex-PrĂ€sident Donald John Trump als besserer Reality-TV-Darsteller - ohne die alte Rolle wĂ€re er nicht PrĂ€sident geworden - ungleich grĂ¶ĂŸere Spuren in der Weltgeschichte hinterlassen, als seine gemĂ€ĂŸigten Amtskollegen, auch wenn letztere die besseren PrĂ€sidenten waren. Es ist nun mal einfacher, ein pöbelndes Twitter-Ungeheuer zu portrait- und karrikieren, als einen seriösen, wenn nicht biederen, freundlichen, alten, weißen Mann. Alles Gute, Joe Biden. THEMENWECHSEL: Die Tatsache, dass es in letzter Zeit inter/-national vermehrt zu teils gewalttĂ€tigen Ausschreitungen in und vor Parlamenten kommt - sei es jĂŒngst in Washington; in Berlin, Kiew oder Paris -, ist ein Ausdruck der tiefen Unzufriedenheit und des Misstrauens der Masse, oder von Teilen der Masse der Bevölkerung gegenĂŒber dem herrschenden System. Zu Recht!? Fakt ist doch, dass vielerorts die Demokratie mehr oder weniger nur noch auf dem Papier existent ist. Was zĂ€hlt, sind einzig die Gewinne einiger weniger internationaler Konzerne. Man sieht's am neuen Corona-Impfstoff: Anstatt bedingungslos global eine kostenfreie Massenimpfung zu gewĂ€hrleisten, wird geknobelt und gefeilscht. Ob man sich in Deutschland als NormalbĂŒrger erst kostenpflichtig testen lassen muss, um irgendwann mal auf die Impfliste gesetzt zu werden, steht etwa in den Sternen - was in anderen Staaten nicht anders sein wird. Wir sollten uns nicht wundern, wenn weltweit bald noch viel mehr RegierungsgebĂ€ude in Flammen stehen.