(0)

Prinz Louis Ferdinand : Ein Zeitbild

E-book


Ein Klassiker des historischen Romans. Louis Ferdinand (1772-1806), der preußische Apoll, ist ein tragischer Held der deutschen Geschichte, hier gesehen mit den Augen einer Frau. "â€șBĂŒcher haben ihre eigene Fata!â€č hat schon der alte römische Dichter gesagt, und ich finde dies nun auch in meiner eigenen Erfahrung bestĂ€tigt. Denn die erste meiner grĂ¶ĂŸeren Arbeiten, bei welcher die Gunst des Publikums eine zweite Auflage notwendig gemacht hat, ist gerade diejenige, fĂŒr die ich vom kĂŒnstlerischen Standpunkt aus dieses Schicksal am wenigsten erwartet hatte, obschon ich fĂŒr dieselbe, als ich sie vor zehn Jahren der Öffentlichkeit ĂŒbergab, eine besondere Vorliebe hegte. Diese Vorliebe grĂŒndete sich auf das psychologische Interesse, welches mir die Gestalt des Prinzen Louis Ferdinand, die Gestalt jenes unglĂŒcklichen preußischen FĂŒrstensohnes einflĂ¶ĂŸte, der zum Helden oder zum KĂŒnstler geboren, durch seine Lage zu gĂ€nzlicher Tatlosigkeit verdammt, fĂŒr alle seine IrrtĂŒmer ein offenes Feld, fĂŒr das, was er Großes und Edles erstreben mochte, keinen Raum im Leben fand." (Fanny Lewald) Er schlug eine militĂ€rische Laufbahn ein, kĂ€mpfte im Ersten Koalitionskrieg mit und hatte zuletzt den Rang eines Generals. Er nahm am Feldzug des Herzogs Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig gegen die französische Republik teil und wurde bei der Belagerung von Mainz 1793 verwundet. Louis Ferdinand gehörte 1805 zum Kreis der Personen um Königin Luise, den Freiherrn vom Stein und General Ernst von RĂŒchel, der dafĂŒr stand, Napoleon entgegenzutreten. Gemeinsam versuchten sie, den König davon zu ĂŒberzeugen. Am 10. Mai 1805 ĂŒbergab vomStein eine entsprechende Denkschrift. Der König lehnte vorerst ab, gab schließlich jedoch dem Ansturm nach und befahl die Mobilmachung. Louis Ferdinand, versierter Pianist und Improvisator war mit Beethoven bekannt und war KompositionsschĂŒler von Johann Ladislaus Dussek.