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Schattenruf

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Aus den tiefsten Schatten seiner Seele kroch sie heran, die Erkenntnis: Heute Nacht wĂŒrde er sterben – getötet von einem Vampir. »Sterben?«, raunte es zwischen seinen Gedanken. »FĂŒhlt es sich fĂŒr dich so an?«

Ein grausamer Tod wartet auf Jan. Dabei fing alles so wunderbar an. Endlich erfĂŒllt sich sein Traum vom eigenen Garten. Und er lernt eine Frau kennen, die nicht nur clever, sondern auch geheimnisvoll ist. In sein langweiliges Leben kehrt das GlĂŒck zurĂŒck. Doch dann kommen die AlbtrĂ€ume. In ihren Schatten lauert etwas – und es ruft.

Ein Spin-off der »Trywwidt«-Romane.

Leseprobe

In den nĂ€chsten Monaten arbeitete Jan jeden freien Nachmittag auf dem JĂ€gergrundstĂŒck. Er hackte und mĂ€hte, stutzte und schnippelte. Die Frau stand fast jedes Mal an seiner Seite. Sie half ihm, Unkraut von Blumen zu unterscheiden, erklĂ€rte ihm, welche Pflanzen gut miteinander auskamen. Sie selbst arbeitete nie. Sie gab nur Anweisungen.

Als Jan sie einmal darauf ansprach, lachte sie und sagte: »Mein lieber Jan, Sie haben mich als Pflanzenkennerin eingestellt und nicht als GĂ€rtnerin.« Dabei zupfte sie an ihrem weißen Kleid, als wollte sie verdeutlichen, warum sie auf keinen Fall in der Erde herumwĂŒhlen konnte.

Sie trug jedes Mal dasselbe Kleid und dieselbe Frisur, wenn sie im Garten erschien. Inzwischen hatte er von ihr erfahren, dass sie Sally Rosenblatt hieß – was fĂŒr ein passender Name fĂŒr eine Gartenliebhaberin, dachte er – und dass sie den Garten seit ĂŒber zwanzig Jahren kannte. Viel mehr erfuhr er nicht. Wenn er sie auszufragen versuchte, ĂŒber ihren Job oder ihre Familie, dann lachte sie nur und sagte: »Mein lieber Jan, Sie arbeiten hier als GĂ€rtner und nicht als Detektiv.«